Silbersee Triathlon

Triathlon ist nicht nur Laufen!

Jetzt ist es schon wieder zwei Wochen her. Da haben Silke, Christoph und ich uns die Staffel geteilt, die Staffel in der Olympischen Disziplin (OD) beim Silbersee-Triathlon in Stuhr. 1500m Schwimmen, 40km Rad und 10km Laufen.

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Der Silbersee Triathlon in Stuhr erlebte in diesem Jahr seine 24. Auflage. Stuhr liegt südlich von Bremen. Das Event hat sich stetig entwickelt und zählte im letzten Jahr über 1000 Teilnehmer in den Disziplinen Olympische Distanz, sowie Sprint-/ Volkstriathlon.

Initiert wurde unsere Teilnahme von Tommy, passionierter Triathlet und Trainer im Fitness Park .

Er musste uns nur kurz zur Teilnahme überzeugen. Wobei…eigentlich musste er das gar nicht 😉 Wir sind fantastische Selbstmotivatoren.

Ein schönes Event kommt auf uns zu. Jeder macht das, was er am besten kann. Oder zu KÖNNEN glaubt. Zwei Staffeln starten für den Fitness Park. Eine Mixed Staffel in der Sprint Distanz (500m/ 20km/ 5km) und wir in der OD ( 1500m/ 40km/ 10km). Wobei wir zunächst in der Männer Wertung gemeldet sind, durch den Ausfall unseres Schwimmers rückt allerdings Silke nach und Tommy meldet uns in der Firmen Wertung an. Hätte uns natürlich auch in der Mixed Wertung akkreditieren können…..aber egal! Tommy startet als Einzelathlet in der OD.

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…the Team(s)

Unsere Schwimmerin Silke sollen Chris und ich erst am Eventtag kennen lernen. Lediglich in der von Tommy eingerichteten WhatsApp Gruppe lesen wir schon das ein oder andere Wort von ihr. Und stellen fest: Sie ist einen eine wirklich sympathische Sportlerin mit der wir uns auf Anhieb gut verstehen… sehr gute Vorraussetzungen, um als Team erfolgreich ins Ziel zu gehen.

Treffpunkt Sonntag morgen 7 Uhr…. glaubt ihr ja wohl nicht im Ernst, da muss ich ja mitten in der Nacht aufstehen. Da Tommy mich kurzerhand zum „Teamchef“ geupgraded hat, bin ich für die Abholung der Startunterlagen verantwortlich. Das mache ich natürlich gerne. Start ist um 9:30 Uhr. 7:45 Uhr reicht somit allemal. Ist auch noch früh genug (für mich).

Mein Auto habe ich ca. 2000m vom See entfernt geparkt, denn sonst komme ich später eventuell nicht mehr über die Zufahrtsstraße raus. Daher kann ich mich für die Staffel schon mal warmlaufen. Auf dem Weg zum See fallen mir die vielen hellwachen, gut trainierten Teilnehmer auf. Ich allerdings laufe noch mit ein wenig „Schleier vor den Augen“ zur Startunterlagenausgabe.

Wir haben Startnummer 680. Der Startbeutel ist gut gefüllt, da wurden sogar die Staffeln berücksichtigt, denn jeder von uns bekommt eine Trinkflasche. Auch der Rest kann sich sehen lassen: Ashsaver fürs Rad, Zeitschriften, Startnummernband, Schlüsselanhänger, Riegel, Creme und all das übliche Zeug, aber gut zu gebrauchen. Soviel zu den materiellen Punkten.

Links am Himmel wird es dunkel, fast Schwarz. Rechts auf der Strasse kommt Christoph mit seinem Bike. An diesem frühen Morgen schaut aber auch er ziemlich grimmig 😉 Aua.

Silke meldet sich. Sie steht am Altglascontainer, beim Einwurfloch für Grünglas. Immerhin befinden wir uns in unmittelbarer Nähe eines Campingplatzes, da ist so ein Altglascontainer oftmals der zentrale Treffpunkt.

Zusammen checken wir in die Wechselzone ein. Transponder und Startnummer sind der obligatorische Staffelstab. Die Staffeln wechseln in einer eigens dafür eingerichteten Wechselzone. Kurze Orientierung und ein erneutes, gegenseitiges Briefing. Bei Silke steigt langsam die Anspannung, immerhin ist sie mit dem Schwimmen als erstes dran. Chris und ich sind noch entspannt, ….zumindest tun wir so!

Es geht los. Wir gehen gemeinsam in den Startbereich am See.Strand. Startschuß. Ab ins Wasser mit unserer Schwimmerin! In spätestens 30 Minuten sollte sie wieder in der Wechselzone sein. Mit ihrer orangen Badekappe schwebt sie förmlich durch’s Wasser. Sehr smart.

Ich denke an meine Zerrung. Gut 5 Wochen ist es her, das mir die rechte Wade einen Verletzungsstreik gespielt hat (Verletzt sein ist blöde!). Und heute wird mein erster, richtiger Lauf nach meiner Verletzungspause sein. Ohne Trainingsvorbereitung in den Wettbewerb. Das macht mir schon ein wenig Sorge. Hält das Ding? Kann ich überhaupt Tempo machen. Eigentlich hätte ich absagen sollen, aber vernünftig sein ist oftmals langweilig und gibt Dir keinen Kick. So gar keinen Kick! Wie sieht es überhaupt mit meiner Kondition aus? Der Blick in die Blackbox zeigt….ganz schön schwarz da drin.

Chris scharrt mit den Hufen. Er ist ein toller Sportler und Freund. Seine Augen sind inzwischen schmal wie Briefkastenschlitze. Kein Zucken im Gesicht. Völlige Konzentration. Lasst jetzt bloß keine Stecknadel fallen, bloß nicht …….boom, boom, boom knallen die Bässe aus den großen Bühnenboxen. Sind die irre? ….. Chris, der Wadenbeisser, bleibt trotzdem konzentriert.

Silke erreicht rennend die Wechselzone, hat mit 28 Minuten eine souveräne Schwimmleistung gezeigt. Transponderwechsel, Startnummerwechsel. Und raus mit Chris auf die Strecke.

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…Cycling

Er ist schnell unterwegs. Da bin ich mir sicher. In höchstens 1er Stunde und ein paar wenigen Minuten wird er wieder in der Wechselzone sein. Genug Zeit, um noch 3x aufs Dixie.Klo zu gehen und für ein wenig warm up…. und um an meine Wade zu denken. Diese Körperteil beschätftigt mich. Beschäftigt mich zu viel.

Chris kommt mit einer Zeit von 1:03:59 in die Wechselzone. Sehr guter 37’er Schnitt. Well done. Und für mich beginnt mein Lauf. Zack, rauf auf die Strecke.

10km. Das bedeutet, drei mal um den See.

10km. Das ist normalerweise keine große Herausforderung für mich.

10km. Aber heute? Meine Wade?

Ich renne los. Den Kopf schalte ich aus. Die ersten drei Kilometer mit einer 4:32er Pace. Viel zu schnell, aber das registriere ich zu diesem Zeitpunkt nicht. Es ist warm und schwül. Speziell an der Nordseite des Sees haut mir die feuchte, warme Luft volle Kanne auf die Nase. PUH, ich merke was mir nach 5 Wochen an Kondition fehlt. Da hilft auch nicht der wohlgeformte PoPo der Läuferin vor mir. Motiviert mich heute überhaupt nicht, aber…erste Runde geschafft…somit muss ich hier, bei diesem Screenshot, rechts rum… go for the second round!

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…noch 2 Runden to go

Muskeln schwer. Knochen schwer. Atem schwer und der Durst groß. Nicht verwunderlich ohne Training. Aber ich beiße mich durch. Meine Crews haben ihren Staffelbeitrag nämlich bereits abgeleistet. Und genau deswegen darf ich sie nicht mit einem DNF aus dem Event gehen lassen. Das wäre ein ’no go‘! Zumindest für mich.

Die Verpflegungsstation! Cola? Iso? Wasser?

Ich bestelle einen Gin Tonic mit viel Eis. Leider sind die Eiswürfel bereits geschmolzen. Ist wirklich verdammt warm und schwül heute. Somit begnüge ich mich mit Wasser und mit einem wassergetränkten Schwamm….sollte reichen für meine dritte Runde.

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…last round, last order.

Letzte Runde. Ich kämpfe. Ich beisse. Ich will im Ziel ankommen. Aber es fällt mir schwer. Mir fehlt die Leichtigkeit, die ich gewohnt bin. Hätte bei Kilometer.7 mir jemand zugerufen: „Hey Carsten, steig aus und relaxe. Ist doch egal!“.…ich wäre ausgestiegen!

Aber ich mache mein Rennen. Nicht die beste Zeit…to be honest, eine wirklich lahme, Zeit. Hinkebein Lux on the road. Gut 49 Minuten für diese ollen 10km. 49min…verdammt schlecht für mich! Aber immerhin hat die Wade hat gehalten.

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…im Ziel

Und….es hat für das TREPPCHEN bei der Firmenwertung gereicht. Das aussergewöhnliche daran: wir wussten schon vor dem Start, dass wir (sofern wir finishen) auf dem Podest stehen werden….es waren nur drei Teams bei der Firmenwertung gemeldet. 🙂 Trotzdem sind wir stolz. Und da Chris so immens extrovertiert ist, kann er seine Empathie kaum zurückhalten. 😉

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…farblich abgestimmt zum Hintergrund 😉

Egal. Pokal ist Pokal…..

Wir haben es geschafft. Tolles Team, tolles Event. Und nach dem Rennen ist Relax & Chill inzwischen ein Standard. Wir genießen es allemal.

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…und sehen dabei super entspannt aus. Smarte Männer. Als wäre die OD.Staffel für uns ein KLAX.

Auch wenn auf den Bildern einfach zuviel Rot/Orange ist…..We did it!

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